Alles Gute, Ella!
“First Lady of Song” und “Queen of Jazz” waren Titel, die die allseits beliebte Sängerin Ella Fitzgerald zugeschrieben bekam. Einige italienische Kinder nannten sie einmal liebevoll „Mamma Jazz“, was sie sehr berührt haben soll. Privat galt Ella als eher schüchtern und bescheiden, aber wenn sie sang war sie völlig in ihrem Element und ging ganz in der Musik auf. Das bescheinigten ihr auch viele prominente Kollegen. Sie hat im Lauf ihrer langen Karriere dann auch mehr als 2.000 Songs aufgenommen. Sie besaß eine grossen Tonumfang, intonierte traumwandlerisch sicher und interpretierte auf sehr hohem Niveau, ob nun sinnliche Balladen oder temporeichen Swing. Ihr Scatgesang ist legendär. Der Saxophonist Benny Green meinte sie hätte „…ein besseres Ohr für Harmonien als sehr viele Jazzmusiker.“ Und Ira Gershwin, einer der grossen Komponisten des All American Songbooks, sagte: „Mir war nie bewusst, wie gut unsere Musik war, bis ich hörte, wie Ella Fitzgerald sie sang“.
Am 25. April 2017 wäre Ella Fitzgerald 100 Jahre alt geworden. Und dieses Jubiläum wird natürlich gefeiert. Allen voran wird ihr einstiges Label Verve in diesem Jahr einige ihrer erfolgreichsten Alben und Compilations wiederveröffentlichten. Ausserdem ist ein Tribute Album, namens „100 Songs For A Centennial” erschienen. Auf dieser Sammlung sind – welch Überraschung – einhundert ihrer populärsten und erfolgreichsten Stücke aus ihrer Zeit bei Decca und Verve zusammengestellt, darunter Jazzklassiker wie “Summertime”, Shiny Stockings, “I’ve Got You Under My Skin” und “Misty sowie ihr erster Nummer-Eins-Hit “A-Tisket, A-Tasket” (das eigentlich ein Kinderlied ist).
Es lohnt sich in jedem Fall dem Oeuvre dieser Ausnahmekünstlerin ein wenig (oder besser mehr) Aufmerksamkeit zu widmen.