Hallo zusammen,
wie auch schon 2018 möchte ich euch zum Jahresende meine persönlichen Highlights der letzten zwölf Monate vorstellen.
Song For Winners // Nick Waterhouse
Nick hat 2019 sein viertes Album veröffentlicht und da ich total auf seinen Retro-Fifties-Sound stehe, landete er schnell in meinen Playlists. Auch dieses Album ist wieder sehr stimmig produziert.
Seventeen // Sharon van Etten
Aus ihrem fünften Album Remind Me Tomorrow ist dieser tolle Track, in dem Sharon sich mit den Problemen und Sorgen eines Teenagers. Bleibt lange im Ohr. Lief bei mir immer wieder.
American Dream // J.S. Ondara
Der gebürtige Kenianer ging mit 20 in die USA um Musiker zu werden. Auf seinem Debütalbum Tales of America, das im Februar 2019 erschien, verwirklicht er diesen Traum, denn es war erfolgreich – völlig zu Recht. Tolle Stimme, toller Song
Bags // Clairo
Clairo wurde 2017 über ihr YouTube-Video Pretty Girl bekannt. Ich habe sie aber erst dieses Jahr mit der Singelauskopplung Bags aus ihrem Debütalbum kennen gelernt. Clairos Stimme schwebt über eingängigen Gitarrenriffs, dazu kommen Klavier- und Synthiesounds und weben einen Klangteppich der lange nachhallt.
You Ain’t The Problem // Michael Kiwanuka
Der Brite hat dieses Jahr sein drittes Album veröffentlicht und es schlicht „Kiwanuka“ genannt. Daraus die Single You Ain’t The Problem, die bei mir Dauerschleife lief.
Lalala // Nouvelle Vague
Aus der Kategorie „Alte Bekannte“ ist dieser Titel. Ich hatte in den Nuller-Jahren eine Nouvelle-Vague-Phase und so war ich erfreut dieses Jahr nach langer Pause endlich wieder etwas von ihnen zu hören. Sie haben den Track bereits 2007 mit Julie Delpy für deren Film „2 Days in Paris“ geschrieben und ihn dieses Jahr als Single veröffentlicht. Hat mich sofort gekriegt.
Summon The Fire // The Comet Is Coming
Auch 2019 war der Jazz wieder populär. Ein beeindruckendes Beispiel ist das Album „Trust in the Lifeforce of the Deep Mystery“ der Londoner Band The Comet Is Coming, auf dem sie Jazz unter anderem mit Elementen aus Electronic und Rock vermengen. Ein cooler Track ist das schweißtreibende Summon The Fire. Herausfordernd und großartig.
James Bond // Iggy Pop
Noch ein alter Bekannter. Der Haudegen Iggy ist mit über Siebzig noch nicht müde und experimentiert immer noch gerne herum. Sehr gelungen ist dieser Titel, James Bond. Lässig.
Bloodless //Andrew Bird
Diesen Künstler habe ich erst dieses Jahr kennengelernt und zwar mit seinem großartigen Album „My Finest Work Yet“. Andrew und seine Band haben die Songs alle gemeinsam live eingespielt, was heute eher selten vorkommt (ausser vielleicht im Jazz) . Irgendwann bemerkte ich dann, dass ich das Album immer wieder hörte. Bloodless am häufigsten.
The Barrel // Aldous Harding
Die Singer/Songwriterin hat dieses Jahr ihr drittes Album „Designer“ veröffentlicht. Ein Ohrwurm daraus ist The Barrel, das luftig-leicht daherkommt und einen immer dichteren Soundteppich (eigentlich eher ein Soundtuch) webt. Ich mag sehr das Fagott.
Doin‘ Time // Lana Del Ray
Aus ihrem gefeierten Album „Norman Fucking Rockwell“, das wirklich sehr gut ist, hab ich diesen Track gewählt. Lana zitiert darauf natürlich den Klassiker Summertime, biegt aber charmant ab und macht ihr eigenes Ding. Pop auf hohem Nivau.
Dylan Thomas // Better Oblivion Community Center
Ein super Indierock-Track von Phoebe Bridgers und Conor Oberst, die dieses Jahr ihr Debüt als Better Oblivion Community Center gaben. Die beiden harmonieren gut und sind auf jeden Fall ein Highlight 2019.
Texas Sun // Khruangbin und Leon Bridges
2019 haben sich die von mir hoch geschätzte Künstler, die alle in Texas aufwuchsen, zu einem gemeinsamen Projekt entschlossen: Die EP „Texas Sun“ von Khruangbin und Leon Bridges wird 2020 erscheinen, den Titeltrack gab es aber schon im Dezember. Der chillige Sound des Trios und die samtig-soulige Stimme von Leon passen hervorragend zusammen wie ich finde.
Abusey Junction //Kokoroko
Ein weiteres Debüt, wieder Jazz und wieder England: Das Londoner Kollektiv Kokoroko um die Trompeterin Sheila Maurice-Grey mit rein weiblicher Bläserunit (YEAH!) mischt afrikanische Klänge mit Großstadtjazz. Großartig. Mehr davon.
The Colors That You Bring // Damon Locks Black Monument Ensemble
Ein sehr beeindruckendes Album war „Where Future Unfolds“, der Live-Mitschnitt einer Performance von 15 Künstler*innen um den Initiator Damon Locks in Chicago. Die eingespielten Spoken-Word-Samples stammen aus der Zeit der afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung und sind dabei brandaktuell. Dazu kommen Jazzmusiker, ein Chor und elektronische Beats. Sehr berührend.
Wounds // Little Simz feat. Chronixx
Rap kriegt mich immer, wenn sich selbiger zusammen mit der Musik, den Beats und den verwendeten Samples (so es denn welche gibt) zu einer stimmigen Einheit verbinden. Der Engländerin Simbi Ajikawo besser bekannt als Little Simz gelingt das auf ihrem dritten Album „Grey Area“ mit Bravour. Sehr abwechslungsreich aber immer stimmig, da bleibe ich gerne dabei.
This Life // Vampire Weekend
Genauso abwechslungsreich kommt „Father of the Bride“ daher, das vierte Album von Vampire Weekend, das erste nachdem sie zum Trio geschrumpft sind. Einfach, geradeaus und eingänig – aber nie langweilig. Eine hervorragende Popplatte
Hi/Lo // The Black Keys
Zurück zu den alte Bekannten. Nach fünfjähriger Pause gab es 2019 endlich wieder ein Album der Black Keys, „Let’s Rock“. Dan Auerbach und Pat Carney haben es selbst eingespielt und produziert. Und sie hatten Spaß dabei, das hört man deutlich heraus. Ich beim Hören auch. Schiebt.
Help Me Stranger // The Raconteurs
Noch länger haben die vier Jungs von den Raconteurs Pause gemacht. Satte elf Jahre. Aber Jack White, Brendan Benson, Jack Lawrence und Patrick Keeler haben dieses Jahr wieder zusammen gefunden und „Help Us Stranger“ veröffentlicht. Ein Glück. Die Jungs haben es nämlich immer noch voll drauf. Cool.
Forgotten Eyes // Big Thief
Gleich zwei Alben haben Big Thief, eine Folkrockband aus Brooklyn, dieses Jahr veröffentlicht: „U.F..O.F.“ und „Two Hands“. Adrianne Lenkers filigran-entrückte Stimme bildet eine stimmige einheit mit der unaufdringlichen aber präsenten Instrumentierung, perfekt dargeboten. Beide Alben sind herausragend und ich höre sie immer wieder gerne.
Hot Air Balloons // Tank And The Bangas
Eine der wunderbarsten Überraschungen dieses Jahr waren für mich Tank And The Bangas mit ihrem Album „Green Ballon“, ihrem Debüt auf dem traditionsreichen Jazzlabel Verve. Mein Lieblingstrack ist Hot Air Ballons. Sehr relaxed und groovy.
Basquiat // Jamila Woods
Auch die Sängerin und Aktivistin Jamila Woods aus Chicago hat mich dieses Jahr sehr beeindruckt. Alle Tracks auf ihrem Album „Legacy! Legacy!“ tragen die Namen afroamerikanischer Persönlichkeiten aus Kunst und Literatur. Und sie klingen irgendwie old-school und aktuell gleichzeitig. Das mag ich 🙂
Bury A Friend // Billie Eilish
Völlig kalt erwischt hat mich das Debüt der damals siebzehnjährigen Amerikanerin Billie Eilish. Erst wollte ich mich gar nicht mit dem Hype beschäftigen, aber letzlich hat sie mich doch gekriegt. Da erfindet eine Teenagerin unter Missachtung einiger „Erfolgsrezepte“ die Popmusik neu und das mit einer Leichtigkeit die nur Staunen lässt. Grandios.
Don’t Waste My Time // Sault
Ein weiteres Debüt das ich 2019 glücklicherweise mitbekommen habe war das Album „5“ der Londoner Band Sault. Das zweite Album „7“ kam gleich hinterher. Eine coole Mischung verschiedener Stile, aber immer stimmig, auf den Punkt und mit coolem Groove. Auf Don’t Waste My Time zum Beispiel trifft Afrobeat auf Achziger-Disco-Sound. Das catcht mich total.
Juice // Lizzo
Die amerikanische Sängerin, Rapperin und Flötistin Lizzo vermittelt auf Ihrem Album „Cuz I Love You“ stimmgewaltig und voller Energie gute Laune und ihre Message ist Body Positivity. Pop, Soul und Hip-Hop geben sich ein Stelldichein, die Songs sind großartig dargeboten und hervorragend produziert. Mein Song des Jahres ist definitiv Juice. Yaya-eeeh!