24. Dezember – Have Yourself a Merry Little Christmas von Lyambiko
Hurra, heute ist Weihnachten. Endlich innehalten und entschleunigen. Endlich die geschätzten Menschen um sich haben. Dazu gibt es von mir im heutigen Türchen die musikalische Untermalung.
Diesmal wieder ein recht häufig gespieltes amerikanisches Weihnachtslied. Have Yourself a Merry Little Christmas wurde bereits 1943 für ein Musical geschrieben und als erstes von Judy Garland aufgenommen. Inzwischen gibt es wieder einmal unzählige Interpretationen. Wir hören eine recht neue, nämlich die von Lyambiko aus dem letzten Jahr. Ich begleite die deutsche Sängerin bereits seit 2001 aufmerksam und auch auf ihrem Weihnachtsalbum finden sich interessante Interpretationen und Arrangements. Ich mag, wie entspannt und lässig der Song bei ihr rüberkommt, ohne zu klingen wie schon tausendmal zuvor gehört. Ich wünsche euch wunderschöne Weihnachten.
23. Dezember – It’s Christmas von Drew Holcomb & The Neighbors
Die Zeit vergeht doch recht schnell, mogen ist ja schon Weihnachten. Dann hören wir uns doch heute It’s Christmas von Drew Holcomb & The Neighbors an. Das hat Drew Holcomb selbst geschrieben und erst vor kurzem auf der EP „Let It Snow“ veröffentlicht.
Musikalisch stimmen uns die drei Musiker aus Nashville klassisch mit Glockenklang auf Weihnachten ein, ein kurzes Zitat von Jingle Bells fehlt natürlich auch nicht. Textlich verarbeitet Drew aber wohl eher seine traumatischen Erlebnisse in der (Vor-)Weihnachtszeit: „Ties and socks so terrible//And sweaters only wearable//At Christmas, Christmas“. Das ist sehr witzig. Hört sich sicher gut beim Baum schmücken 😉
22. Dezember – Winter Wonderland von Earth, Wind & Fire
Im heutigen Türchen gibt es wieder ein Beispiel dafür, wie Künstler einen Song zu ihrem „eignen“ machen können.
Winter Wonderland wurde seit seiner Entstehung 1934 hunderte Male aufgenommen. So auch 2014 von Earth, Wind & Fire für ihr Weihnachtsalbum „Holiday“. Und bei diesen Veteranen, die etliche Stile – von Soul, Funk, Blues, Jazz, Rock bis hin zu Disco – in ihre Musik einfliessen lassen und damit die Popmusik inspiriert und beeinflusst haben, klingt Winter Wonderland dann eben fast wie Boogie Wonderland. Disco-Funk vom Feinsten. Grooviger Sound zum Vierten Advent.
21. Dezember – Yabba-Dabba Yuletide von BSO
Gestern und vorgestern hatte ich die alljährlichen Weihnachtsgigs mit unserer Band Session 4 Four und diesmal war meine Tochter zu Gast. Es war einfach wundervoll und ich bin immer noch ganz aufgeregt. Da passt das Stück im heutigen Türchen ganz gut. Brian Setzer, in den Achziger Jahren erfolgreich mit dem Rockabilly-Trio The Stray Cats, hat mit seinem Folgeprojekt The Brian Setzer Orchestra bereits drei Weihnachtsalben veröffentlicht. Auf dem letzen von 2015 ist das mitreißende und lustige Stück Yabba-Dabba Yuletide, das mitten im Sommer in Paris entstanden ist, als Setzer einen Jetlag hatte. Er hat sich dann einen Weihnachtstext auf die Titelmelodie der Flintstones (Familie Feuerstein) ausgedacht. Das Stück kommt im für das Brian Setzer Orchestra typischen Big-Band-Sound daher und ist nach intensiven zwei Minuten schon wieder vorbei. Wie ein erfrischendes Sommergewitter. Klasse!
20. Dezember – Rudolph, The Red-Nosed Reindeer von The Ventures
Wo wir jetzt schon so schön eingestimmt sind, gehen wir doch wirklich zurück in der Zeit und hören ein bisschen weihnachtlichen Surfsound.
Für das heutige Türchen habe ich den Klassiker Rudolph, The Red-Nosed Reindeer ausgewählt und zwar in der Version der amerikanischen Gruppe The Ventures von 1965. Die Ventures sind eine reine Instrumentalband und waren in den Sechziger Jahren mit ihrem Gitarrensound sehr erfolgreich. Klar, dass auch sie ein Weihnachtsalbum aufgenommen haben. Das klingt jetzt nicht sonderlich spannend, aber die Jungs waren clever: Sie peppten die üblichen Weihnachtssongs mit Zitaten aus der Rockmusik auf. So beginnen sie zum Beispiel ihre Version von Rudolph, The Red-Nosed Reindeer mit einer Anspielung auf I Feel Fine der Beatles. Und so durfte Rudolph wieder einmal in den Kalender. 😉
19. Dezember – Hey Skinny Santa! von JD McPherson
Nur noch fünf Tage bis Weihnachten und JD und ich machen uns ein bisschen Sorgen…
JD McPherson ist ein amerikanischer Singer-Songwriter und Gitarrist aus Oklahoma. Er spielt coolen Retro-Sound, der hörbar vom Rock’n‘ Roll, Rockabilly und Rhythm & Blues der Fünfziger Jahre beeinflusst ist. Das ist auch auf seinem Album „Socks“ von 2018 so. Auf diesem findet sich auch das witzige Stück Hey Skinny Santa!, in dem er sich Gedanken macht, dass wir ja an Weihnachten einen dicken Weihnachtsmann brauchen und diesen deshalb auf eine kulinarische Reise durch die USA schickt, damit Santa an Bauchumfang zunimmt.
Das Stück macht gute Laune, es hat einen flotten Rock’n’Roll Rhythmus, die typischen Saxophon-Licks und JD und und seine Band hängen sich gesanglich voll rein. Definitiv kein klassisches Weihnachtslied. Und das finde ich großartig!
18. Dezember – Christmas Ball Blues von Leon Redbone
Heute gehen wir noch ein wenig weiter zurück und kommen damit zum für die moderne Musikgeschichte unverzichtbaren …
… Blues, genau 😉 Ich habe für das heutige Türchen das Stück Christmas Ball Blues gewählt. Geschrieben wurde es von Fred Longshaw, einem Jazzpianisten und Komponisten, der auch als Bandleader der grossen Bessie Smith fungierte. Von ihr ist auch die erste Aufnahme, die ich gefunden habe, sie ist von 1925 (Spotify / YouTube). Wir hören aber die Version von Leon Redbone aus seinem Album „Christmas Island“ von 1988, das gerade wiederveröffentlicht wurde. Denn leider ist Leon Redbone, ein Sänger und Gitarrist, der äußerst wenig von seinem Privatleben preisgab, im Mai dieses Jahres gestorben. Redbone begleitet sich in seiner Version geschmackvoll und unaufdringlch auf der akustischen Gitarre und tritt in Dialog mit einer wunderbar weich gespielten Klarinette. Mehr ist auch gar nicht nötig. „And to me it brings good cheer“
17. Dezember – Christmas With You von Spencer Day
Im heutigen Türchen hören wir wieder jazzige Klänge. Aber keinen Klassiker aus den Fünziger oder Sechziger Jahren, sondern ein Stück aus der 2012 erschienenen EP „If Christmas Doesn’t Kill Me“ von Spencer Day.
Spencer Day ist ein amerikanischer Pianist und Sänger, auch er wurde durch eine Casting Show bekannt. Sein Stück Christmas With You ist ein locker-flockiger Swing in mittlerem Tempo mit lässigem Klavier, dabei leicht melancholisch. Spencer singt auf den Punkt in einem wundervollem Timbre. Macht Lust auf Weihnachten. Zwei Jahre später hat er das Stück nochmals mit der Joel Evans Big Band aufgenommen. Auch nicht schlecht, ich mag aber die intime Aufnahme lieber. Welche Version gefällt euch besser?
16. Dezember – Lil‘ Funky Drummer Boy von Amerigo Gazaway
Heute gibt es einen wahren Leckerbissen. Ich bin sehr fasziniert wenn Künstler aus zwei (oder mehreren) eigenständigen Songs (oder Elementen daraus) einen völlig neuen kreieren. Im Fachjargon heisst das „Mashup“. Ein Meister dieser Kunst ist Amerigo Gazaway, ein amerikanischer Produzent und DJ. Er mischt zum Beispiel den Rapper Yasiin Bey (Mos Def) und die Soul Legende Marvin Gaye, oder den Afrobeat von Fela Kuti mit den Tracks von De La Soul. Schaut unbedingt mal auf seiner Seite vorbei.
Auch Amerigo hat sich Weihnachten vorgenommen (hier). Und in unserem heutigen Türchen macht er einfach das naheliegende: Er nimmt den Weihnachtsklassiker Little Drummer Boy und unterlegt den lieblichen Chorgesang mit einem der am häufigsten gesampelten Beats, dem Break von James Browns Funky Drummer, gespielt von Schlagzeuger Clyde Stubblefield. Ausserdem hört man noch James Brown anfeuern und den Tanz der Zuckerfee aus Tschaikowskys „Der Nussknacker“. Ain’t it funky? Yes it is! Ich finde das genial.
15. Dezember – Carol Of The Bells von George Winston
Bereits letztes Jahr schrieb ich an dieser Stelle (also exakt in Türchen Nummer 15): „Kein Adventskalender ohne dieses Weihnachtslied“. Et voilá, hier ist eine weitere Version von Carol Of The Bells. Nachdem ich euch 2018 eine Acapella-Version von den Pentatonix vorgestellt habe (hier hören), gibt es dieses Jahr eine Instrumentalversion und zwar Piano solo 😉
Wir hören die Interpretation von George Winston, einem amerikanischen Pianisten, Komponisten und Arrangeur, die er bereits 1982 für sein Album „December“ aufgenommen hat. Wunderschön, inspirierend und entspannend. Danke vielmals, George.
14. Dezember – Jolis sapins von Carla Bruni und Michel Legrand
Aujourd’hui nous chantons en français 😉 Das Stück im heutigen Türchen wurde 1975 geschrieben, es basiert aber auf einem sehr viel älterem Lied. Und zwar Adieu foulard, adieu Madras, einem traditionellen kreolisches Lied aus Guadeloupe, das auf das Jahr 1769 zurückgeht. 1975 hat Michel Fugain, ein französicher Sänger und Komponist, dann die Melodie für sein Weihnachstlied Jolis sapins verwendet.
Wir hören die Version aus dem Weihnachtsalbum „Noël! Noël!! Noël!!!“ (2011) von Michel Legrand, einem französischen Komponisten und Jazzpianisten. Für den Gesang hat er sich Carla Bruni eingeladen. Arrangiert als Jazzwaltz mit Orchester inklusive vielen Streichen, romantisch, fast schon kitschig. Aber nur fast. Und Carlas leise heisere Stimme passt sehr gut dazu. Wunderschön.
13. Dezember – Silent Night von Nick Lowe
Und im heutigen Türchen gleich noch einen Klassiker in neuer Aufmachung. Stille Nacht war ursprünglich ein Gedicht, geschrieben im Jahr 1816 vom Hilfspriester Joseph Mohr aus Oberndorf bei Salzburg, vertont hat es dann zwei Jahre später der Organist Franz Gruber. Das Lied hat sich zu einem der bekanntesten Weihnachtslieder entwickelt und wurde in über 300 Sprachen übersetzt.
Wir hören die Version von Nick Lowe, einem englischen Sänger und Musikproduzenten, er hat beispielsweise die Pretenders und Elvis Costello produziert. 2013 hat er ein Weihnachtsalbum namens „Quality Street: A Seasonal Selection for All the Family“ veröffentlicht. Darauf findet sich diese witzige Rock & Roll-Version von Silent Night, mit kitschigem Retro-Orgelsound, Twang-Gitarre und dazu Nick Lowes Gesang in Buddy-Holly-Manier. Ich finde das herrlich erfrischend.
12. Dezember – All I Want For Christmas Is You von ….
Heute gibt es endlich mal einen Song, den so ziemlich jeder kennt, sei es aus der Heavy Rotation der beliebten Radiostationen oder vom Weihnachtssampler aus dem Angebot…
…habt ihr jetzt nicht wirklich gedacht? 😉 Natürlich nicht ganz. Ein von mir sehr verehrter Künstler ist, wie einige von euch vielleicht wissen, das britische Multitalent Jamie Cullum. Er hat 2015 ein ziemlich cooles Projekt ins Leben gerufen: The Song Society. Das Konzept ist simpel:
„No.1 Find a song you love or you are fascinated by | No.2 Learn and record live within the hour | No.3 No previous preparation allowed | No.4 Love and live with the mistakes“
So weit, so gut. Letztes Jahr im Dezember hat er sich dann Mariah Careys omnipräsenten Weihnachtshit All I Want For Christmas Is You vorgenommen. Und diese Version hat sich natürlich umgehend für mein Projekt, den musikalischen Adventskalender, qualifiziert. Lässiger Swing mit einer Jazz Combo, Jamie gewohnt souverän an den Tasten und am Mikrophon und am Ende jammen die Jungs richtig ab. Ich liebe es!
11. Dezember – Fröhliche Weihnacht überall von Otto Lechner und Klaus Trabitsch
Heute versteckt sich mal ein deutschsprachiges Weihnachtslied hinter dem Türchen. Fröhliche Weihnacht überall soll angeblich Ende des 19. Jahrhunderts entstanden sein, die Melodie soll aus England stammen. Wobei sich wenig Belege aus dieser Zeit finden lassen und auch keine englische Urversion bekannt ist. Anfang des 20. Jahrhunderts fand sich das Stück aber in zahlreichen Schulliederbüchern, verbreitetete sich dadurch rasch und wurde schliesslich zum heute allseits bekannten Weihnachtsklassiker. Entsprechend viele Aufnahmen gibt inzwischen.
Wir hören die Version zweier österreichischer Musiker, die bereits letztes Jahr im Kalender zu Gast waren: Des Akkordeonspielers Otto Lechner und des Gitarristen Klaus Trabitsch. Die Zusammenarbeit der beiden ist äußerst fruchtbar, sie schöpfen aus unterschiedlichsten Inspirationsquellen. Dazu sagt man heutzutage wohl „Weltmusik“. Durch die Mischung aus traditionellen Elementen (Akkordeon, Gitarre, Bläser, jazzigen Soli von Baritonsaxophon, Trompete und Posaune und der rhytmischer Brechung vom Schlagzeug, lässt sich das Stück völlig neu erleben. Witzig und virtuos.
10. Dezember – Jingle Bells von Katharine McPhee
Eines der bekanntesten und am häufigsten gespielten Weihnachtslieder ist sicher Jingle Bells. Wobei es eigentlich gar kein Weihnachtslied ist (denn Weihnachten kommt im Text gar nicht vor), sondern lediglich ein Pferdeschlittenrennen im Winter beschreibt. Erdacht hat es der amerikanische Komponist James Lord Pierpont, er nannte es The One Horse Open Sleigh. Unter diesem Titel wurde es 1857 dann auch veröffentlicht. Erst 1859 bekam es seinen heutigen Titel Jingle Bells und wurde seitdem über 250 mal aufgenommen.
Hinter das Türchen habe ich euch die Interpretation von Katharine McPhee gepackt, einer amerikanischen Sängerin und Schauspielerin, die durch die fünfte Staffel von American Idol bekannt wurde. Instrumentiert ist ihre Version wie bei einem Gospelchor, mit treibendem Klavier, fröhlichem Händeklatschen und lässiger Hammond Orgel. Katharine hat zwar nicht ganz den selben Stil wie viele afroamerikanische GospelsängerInnen, aber ihr Gesang passt trotzdem sehr gut zum diesem Arrangement. Kannte ich so noch nicht, mochte ich auf Anhieb, bekam einen Platz im Kalender. Wir findet ihr’s?
9. Dezember – God Rest Ye Merry Gentlemen von Aimee Mann
Hinter dem heutigen Türchen versteckt sich endlich wieder ein Weihnachtsklassiker, und zwar das altehrwürdige englische Christmas Carol God Rest Ye Merry Gentlemen, das bisher auch in keinem musikalischen Adventskalender fehlte. Diesmal hören wir die Version der amerikanischen Künstlerin Aimee Mann, einigen von euch sicher bekannt durch den Soundtrack zum Film „Magnolia“. Sie hat das Stück mit Pauken und Trompeten arrangiert, interpretiert dabei aber nüchtern, direkt und ohne Schnörkel mit ihrer dunkel-melancholischen Stimme. Das funktioniert sehr gut wie ich finde. Nur schade, dass es so schnell wieder vorbei ist.
8. Dezember – Santa Claus Got Stuck In My Chimney von Ella Fitzgerald
Eine meiner liebsten Jazzsängerinnen ist die große Ella Fitzgerald mit ihrer perfekten Intonation, ihrem großartigen Gespür und ihrer unglaublichen Musikalität. Eines meiner Lieblings-Weihnachtsalben ist ihr „Ella Wishes You a Swinging Christmas“ (Verve, 1960). Wir hören im heutigen Türchen aber eine frühere Aufnahme aus ihrer Zeit beim Label Decca und zwar Santa Claus Got Stuck In My Chimney von 1950. Wie schon bei den Crystalairs ist Santa leider auch bei Ella im Kamin steckengeblieben 😉
Lässiges Arrangement, samtiger Männer-Background (weiss jemand wer das gesungen hat?) und natürlich Ellas glockenreine Stimme. Einfach grossartig.
7. Dezember – Santa Isn’t Here von den Crystalairs
So, nun wird es Zeit für ein bißchen Doo Wop. Dieses Genre darf keinesfalls im Kalender fehlen – diejenigen von euch die schon länger dabei, sind wissen das 😉 Santa Isn’t Here beginnt getragen mit einer uns allen bekannten Weihnachtsmelodie, aber schon nach ein paar Takten klingt die Nummer wie original Doo Wop aus den Fünziger Jahren. Sie wurde aber erst 2013 (!) von der deutschen (!!) Gruppe The Crystalairs auf ihrem Album „Christmas With The Crystalairs“ veröffentlicht. Die Jungs gehen voll in ihrem Genre auf und zitieren augenzwinkernd Oh Du Fröhliche. Wer so etwas macht, bekommt natürlich mit Freuden ein Türchen.
6. Dezember – I Bought You A Plastic Star (For Your Aluminum Tree) von den Blenders
Auf meiner allerersten Weihnachtscompilations (das war 2004 und damals noch nicht auf Spotify, sondern old-school auf CD) fanden sich unter anderem I Bought You A Plastic Star (For Your Aluminum Tree) von Michael Franks und Carol of the Bells von den Blenders. Ihr könnt euch vorstellen wie ich mich gefreut habe, als ich entdeckte, dass letztere ersteres aufgenommen haben 😉 Michael Franks, ein Singer/Songwriter aus Kalifornien, veröffentlicht seit 1973 Platten und hat das Stück für sein Album „Watching the Snow“ von 2003 geschrieben. Nur zwei Jahre später haben es die Blenders (siehe 2018, Türchen 1) auf ihrem Album „Most Wonderful Time“ veröffentlicht – und ich habe das doch tatsächlich überhört. Schande über mich. Besser spät als nie kommt es ins heutige Türchen. Als langjähriger Fan der Blenders finde ich ihre Interpretation natürlich ganz großartig. Welche Version mögt ihr lieber?
5. Dezember – Funky Christmas von den Whispers
Damit wir uns aber nicht zu sehr in Träumereien verlieren, gibt es heute was für die Füße. Eine funky Disconummer von den Whispers aus ihrem Weihnachtsalbum „Happy holidays to you“ aus dem Jahr 1979. Die Whipsers sind eine bis heute aktive Vokalgruppe, die sich bereits 1963 gegründet hat und vor allem in den Siebzigerjahren in den USA sehr erfolgreich waren. Die Nummer hat den typischen Discosound der Siebziger, mit funky Gitarrenriffs und – damit es trotzdem weihnachtlich wird – mit Schellenstab. Ich finde das super. Ich hoffe ihr auch.
4. Dezember – Peace von Norah Jones
Hinter dem heutigen Türchen verbirgt sich ein Stück, das eigentlich kein Weihnachtslied ist. Vielmehr ist es ein Standard von Jazzpianist Horace Silver aus dem Jahr 1959, die Ballade Peace. Wie das bei Standards so ist, wurde er von vielen Künstlern interpretiert und aufgenommen. So auch von Norah Jones für ihr Album „Day Breaks“ (2016). Frieden für alle ist ein Wunsch, der oft zur Weihnachtszeit präsent wird, aber eigentlich immer gilt. Und die Harmonien sind wunderschön und friedlich, daher passt dieser Song für mich sehr gut in den Kalender. Ich habe die Liveversion von Norah Jones ausgewählt. Begleitet wird von Brian Blade am Schlagzeug und Chris Thomas am Bass. Sehr einfühlsam und locker dargeboten, zum Träumen. Aber auch Norahs Studioversion nur mit Klavier ist hörenswert (Spotify / YouTube). Habt einen friedlichen 4. Dezember.
3. Dezember – White Christmas von Eric Clapton
Aber jetzt mal Spaß beiseite. Wovon wahrscheinlich die meisten von uns träumen ist eine weiße Weihnacht, oder? Das wird aber aufgrund der unstetigen Wettertrends aka Klimawandel immer schwieriger, da bekomme ich echt den Blues. Moment, Blues? White Christmas? Sag mal, Eric, hast du da nicht was passendes für uns? Echt, ja? Super! Das kommt gleich hinters dritte Türchen.
Aus seiner ersten (!) Weihnachtsplatte „Happy Xmas“ (erschienen 2018), seinem inzwischen 20. Soloalbum (!!), hört ihr also die großartige Interpretation von Eric „Slowhand“ Clapton, den ich wirklich sehr schätze. Hört selbst warum. Das Cover hat er übrigens selbst gemalt.
2. Dezember – The Christmas Can-Can von Straight No Chaser
Ich freue mich jedes Jahr wieder auf den Advents-kalender. Einer der Gründe ist, dass ich dadurch inspirierende, amüsante, interessante, lustige, skurrile und absurde Stücke kennenlerne, die ich ansonsten vielleicht niemals entdeckt hätte. Ein gutes Beispiel findet ihr im heutigen Türchen. Die Acapella-Gruppe Straight No Chaser, die aus einer studentischen Gesangsgruppe der Indiana University hervorgegangen ist, hat einen augenzwinkernden Text zu Jaques Offenbachs Galop Infernal (Can-can)
(aus seiner Opéra bouffe „Orpheus in der Unterwelt“ von 1858) geschrieben und zudem ausgezeichnet für Gesang arrangiert. Ihre Version schildert auf amüsante Weise das Phänomen der Weihnachtszeit, die jedes Jahr früher und früher beginnt und benennt auch den inzwischen stark in den Vordergrund getretenen kommerziellen Gedanken.
1. Dezember – Deck The Halls von Tyler Yarema, Steve Wingfield und Chris Gale
Nachdem ich das mit dem Vorsatz letztes Jahr schon geklärt habe, kann ich ja einfach loslegen 😉 Ich beginne also erneut mit Deck The Halls. Heuer geht es jazzig los mit der Interpretation von Tyler Yarema, einem Pianisten aus Toronto, den ich durch Spotify kennengelernt habe. Begleitet wird er von Steve Wingfield und Chris Gale. Lassen wir uns nicht stressen und starten fingerschnippend in die „Happiest Season“.