24. Dezember – Joy to the World von Whitney Houston und dem Georgia Mass Choir
Ja meine Lieben, heute kommt schon das Weihnachtstürchen. Und dahinter habe ich pure Freude versteckt, im wahrsten Sinne des Wortes. Joy to the World war ursprünglich gar kein Weihnachtslied, sondern ein Gedicht, das auf einem Psalm basiert. Geschrieben hat es der englische Hymnenschreiber Isaac Watts 1719. Erst über ein Jahrhundert später, im Jahr 1836, vertonte Lowell Mason, ein Musiklehrer und Komponist aus Boston die Hymne. Er veröffentlichte „Joy to the World“ während der Weihnachtszeit, und so wurde das Lied mit diesem Fest verknüpft. Zahllose Versionen sind seither entstanden. Auch die wunderbare Whitney Houston hat es aufgenommen und zwar 1996 zusammen mit den Georgia Mass Choir für den Soundtrack zu The Preacher’s Wife. Ein großartiges Zusammentreffen, die Energie und die Freude sind förmlich greifbar. Wir können das gut gebrauchen. Ich wünsche euch freudvolle Feiertage.
23. Dezember – O du Fröhliche von der Jazzrausch Bigband
Einen Tag vor Weihnachten hören wir ein äußerst bekanntes deutsches Weihnachtslied in einer eher weniger bekannten Interpretation. Die Jazzrausch Bigband spielt normalerweise eine spannende Verquickung von Techno und Bigband-Jazz und ist sogar Hausband in einem Münchner Elektro Club. Doch dass die Musiker auch den Stil der klassischen Bigbands hervorragend beherrschen, zeigen sie uns eindrücklich auf ihrem großartigen Weihnachts-Album aus dem letzten Jahr. Ich habe O du Fröhliche für das heutige Türchen ausgewählt. Weiche Bläser spielen mit warmem Sound synkopisch das Thema, das Klavier klimpert spielerisch dazwischen. Ich finde das keineswegs kitschig sondern ganz ganz wunderbar.
22. Dezember – Do You Hear What I Hear? von Warren Wolf
Noch zwei Tage bis Weihnachten, Zeit um etwas durch zu schnaufen. Im heutigen Türchen hören wir Do You Hear What I Hear? in der berührenden Interpretation von Warren Wolf, einem der aktuell massgeblichen Vibraphonisten im Jazz.
Das Stück wurde 1962 unter dem Eindruck der Kubakrise im kalten Krieg vom Ehepaar Noel und Gloria Regney geschrieben. Die wohl bekannteste Version ist von Bing Crosby, es gibt aber über hundert weitere. Warren Wolf hat das Stück rein instrumental aufgenommen, vermittelt aber die Botschaft des Stücks trotzdem unmissverständlich »Listen to what I say, pray for peace people everywhere.« Normalerweise ist Wolfs Band ein Quartett mit Vibraphon, Klavier, Bass und Schlagzeug. Aber auf dieser Aufnahme spielt er alle Klavierparts selbst. Dank der modernen Overdub-Technik bleiben so die ausgezeichneten Arrangements erhalten und Wolf spielt im Duett mit sich selbst. Sehr zart legt er zusammen mit Bass und Schlagzeug den Teppich für sein filigranes Vibraphonspiel. Einfach wunderschön. Hört euch unbedingt das ganze Album an.
21. Dezember – Holidays von Meghan Trainor featuring Earth, Wind & Fire
Letztes Jahr hatte ich Earth, Wind & Fire in den Adventskalender eingeladen. Dasselbe hat dieses Jahr auch Meghan Trainor gemacht um mit ihnen das Stück Holidays für ihr Weihnachtsalbum aufzunehmen. Laut eigener Aussage hat sie sich das als großer Fan der Gruppe schon lange gewünscht. Und wieder glitzert die Discokugel und die funky Bläser-Licks lassen mich mitgrooven. Macht gute Laune!
20. Dezember – Mary’s Boy Child von Maybebop
Jetzt wird es aber mal wieder Zeit für ein bisschen Acapella. Eine meiner Lieblingsgruppen aus diesem Genre ist Maybebop, ein Quartett aus Hamburg, Berlin und Hannover. Ihr Repertoire umfasst so ziemlich alles von Jazz über Pop bis Rock. Und eben auch Weihnachtslieder. Für ihre CD »Für Euch« von 2015 haben die vier auch den Klassiker Mary’s Boy Child aus dem Jahr 1956 aufgenommen. Sie machen daraus aber einen launigen Reggae. Skurril, witzig und sehr gut arrangiert.
19. Dezember – Mediterranean Christmas von Josh Rouse
Der Künstler im heutigen Türchen, der Singer/Songwriter Josh Rouse, wollte Weihnachtslieder schreiben, die zwar zum Anlass passen, aber nicht nach den üblichen Weihnachtsklischees klingen. Mit »The Holiday Sounds of Josh Rouse« (2019) ist ihm das auch gelungen. Rouse, der in Spanien lebt, kreiert seinen Sound mit Folk, Pop, Latin und Jazz. Die Nummer Mediterranean Christmas klingt nach Sommerurlaub, cool, lässig und entspannt. Merry Christmas everybody.
18. Dezember – He’s Stuck in the Chimney Again von Ana Gasteyer
Nach einer besonderen Interpretation eines der am häufigsten gespielten Weihnachtslieder ist im heutigen Türchen wieder ein unbekanntes Stück.
He’s Stuck In The Chimney Again wurde 1966 von Cy Coleman, einem amerikanischen Komponisten und Jazzpianisten, geschrieben, aber er selbst hat nie veröffentlicht. Ana Gasteyer war langjähriges Ensemblemitglied der Kultsendung »Saturday Night Live«. Sie hat letztes Jahr ein Weihnachtsalbum veröffentlicht (und den titelgebenden Song Sugar & Booze selbst geschrieben). Neben bekannten Klassikern fiel ihre Wahl eben auch auf dieses witzige Stück aus dem Nachlass von Coleman. Der schrullige Nonsens-Text wurde mit einem brillanten Arrangement versehen, das aus einem Weihnachtsfilm mit Doris Day aus den 1960er Jahren stammen könnte. Eingängiger Latin-Jazz mit Perkussion und Schellenstab, hinzu kommen die liebliche Querflöte und die souveräne Ana Gasteyer. Super. Ich mag auch sehr die Pausen.
17. Dezember – Last Christmas von ChimyTina
Die Bandbreite an Weihnachtsliedern ist eigentlich recht groß. Es gibt Stücke aus dem Mittelalter bis hin zu denen aus der Gegenwart, einige mit religiösem Hintergrund, andere kommen aus der Popmusik.. Trotzdem ist das Repertoire einigermaßen überschaubar, um nicht zu sagen vorher zu sehen. Und es gibt Stücke die werden so oft gespielt, dass einige von uns sie nicht mehr hören können, egal wie gut sie sind. Mir geht das zum Beispiel so mit Last Christmas von Wham! (sorry Jungs). Erfreulicherweise gibt es aber immer wieder kreative Künstler die neue Kompositionen schaffen oder bekannte neu interpretieren. Und so finden wir im heutigen Türchen tatsächlich das Stück, von dem ich nicht gedacht hätte, dass es jemals in meinem Adventskalender landet…
Zwei junge Jazzmusiker, die Sängerin Martina DaSilva und der Bassist Dan Chmielinski, haben letztes Jahr unter dem Namen ChimyTina ein Weihnachtsalbum herausgebracht. Darauf ist auch Last Christmas zu finden. Ich bin total begeistert, wie gut dieses mutige Format funktioniert. Chmielinski legt mit seinem rhythmischen Bassspiel das Fundament, DaSilva singt glockenklar darüber. Obwohl sehr minimalistisch dargeboten hat das Stück aber trotzdem Swing und ist nie langweilig. Großartig!
16. Dezember – Go Tell It On The Mountain von The McCrary Sisters
Heute wartet ein weiterer Leckerbissen auf uns. Ja, okay, es ist wieder ein Mashup, das war nicht schwer zu erraten 😉 Diesmal treffen sich Gospel und Soul. Scott Billington, der Produzent der vier McCrary Sisters (Ann, Deborah, Regina and Alfreda), die seit 2011 zusammen Gospels aufnehmen, hatte die geniale Idee das wohlbekannte Spiritual Go Tell It On the Mountain mit dem Groove des Soul-Klassikers Respect Yourself von den Staple Singers zu unterlegen. Herausgekommen ist ein mitreißender Track zum Fingeschnippen, Jammen und Freuen. Ich liebe das, ich hoffe ihr auch.
15. Dezember – Merry Merry Christmas von Keb‘ Mo‘
Bleiben wir doch gleich beim Blues. Keb‘ Mo‘ ist ein amerikanischer Gitarrist und Sänger, der für seine Musik bereits mehrfach mit dem Grammy ausgezeichnet wurde. Letztes Jahr hat er sein erstes Weihnachtsalbum veröffentlicht. Darauf findet sich die feine Bluesnummer Merry Merry Christmas, die ursprünglich von Koko Taylor aufgenommen wurde. Keb‘ Mo‘ interpretiert sie sehr stimmig mit seiner eingängigen Stimme und seinem präzisen Gitarrenspiel (Zitate aus anderen Weihnachtsstücken inklusive). Macht gute Laune.
14. Dezember – Merry Christmas Baby von Ne-Yo
Zum Wochenstart gibt es im heutigen Türchen einen weiteren Klassiker. Wir hören Merry Christmas Baby, eine Blues-Nummer die 1947 das erste Mal von Johnny Moore’s Three Blazers aufgenommen wurde und schnell zum Hit avancierte. Bis heute haben die Nummer sehr viele Künstler aufgenommen, darunter Chuck Berry, Otis Redding, Bruce Springsteen, Christina Aguilera, Sheryl Crow und natürlich Elvis. In unserem Türchen ist eine Aufnahme aus dem letzten Jahr und zwar von Ne-Yo, einem amerikanischen Sänger und Songwriter. Sonst eher im modernen R&B zu Hause, gibt sich Ne-Yo hier ganz dem Blues hin. Ich finde seine Stimme passt gut zu dem Stück. Funfact: Wie im Original ist auch hier neben dem unverzichtbaren Klavier mitunter eine Celesta zu hören.
13. Dezember – Soulful Frosty von Dave Stryker
Heute gibt es wieder etwas ganz nach meinem Geschmack. Ich mag es ja sehr, wenn bekannte Stücke etwas anders interpretieret werden. Und der Künstler im heutigen Türchen macht genau das. Dave Stryker ist ein amerikanischer Jazzgitarrist, der seit 1980 in New York lebt und schon viele Alben veröffentlicht hat. Letztes Jahr war ein Weihnachtsalbum dran, es heißt Eight Track Christmas. Zusammen mit Stefon Harris (vb), Jared Gold (org) und McClenty Hunter (dr) präsentiert Stryker darauf altbekannte Stücke. Moment werdet ihr jetzt sagen, Soulful Frosty ist aber doch gar kein bekanntes Weihnachtslied. Stimmt und stimmt nicht. Es handelt sich um ein Mashup aus Soulful Strut (kein Weihnachtslied, sondern ein Soulklassiker von Young-Holt Unlimited aus dem Jahr 1968) und Frosty the Snowman (dem bekannten Weihnachtslied von 1950). Das funktioniert super. Lässiger Groove von einer coolen Combo.
12. Dezember – Good „Swing“ Wenceslas“ vom Count Basie Orchestra.
Eine weitere Persönlichkeit, die den Jazz nachhaltig geprägt hat, ist William James „Count“ Basie. Der Pianist, Bandleader und Komponist gründetet 1935 sein Count Basie Orchestra, das auch nach seinem Tod 1984 unter diesem Namen bis heute aktiv ist. 2015 hat es unter der Leitung des Trompeters Scotty Barnhart ein Weihnachtsalbum aufgenommen, das erste seit der Gründung des Orchestras. Darauf zu finden ist auch eine Interpretation des alten englischen Christmas Carols Good King Wenceslas. Beim Orchestra wird aus dem Stück natürlich Good „Swing“ Wenceslas und es wird uns in einem klassischen Big-Band-Arrangement dargeboten. Ich finde das steht dem Stück gut zu Gesichte.
11. Dezember – Santa Claus is Coming to Town von Bill Evans
Heute gibt’s einen amerikanischen Klassiker in der Interpretation einer amerikanischen Jazz-Ikone. Wir hören Santa Claus is Coming to Town von Bill Evans. Evans ist einer der prägendsten Pianisten des modern Jazz. Er nahm mit Miles Davis das legendäre Album Kind Of Blue auf, er hat sowohl mit seinen Trios als auch solo Jazzgeschichte geschrieben, seine Spielweise beeinflusst bis heute viele Pianisten. Kein Wunder also, dass er dem etwas abgedroschenen Stück neues Leben einhaucht. Mit dem rhythmisch verschobenen Thema als Intro hatte er mich schon. Im weiteren Verlauf des Stücks präsentiert sich ein souveränes Trio auf höchstem Niveau und lässt Santa Claus klingen, als wäre es ein Jazzstandard. Wunderschön auch das Bass-Solo des grossartigen Gary Peacock, der bei den Aufnahmen zu dem dazugehörigen Album Trio 64 zum ersten Mal zusammen mit Evans spielte. Das hört man aber überhaupt nicht. Exzellent.
10. Dezember – Hey Mister Snowman von Kim Wilde
Genug experimentiert, im heutigen Türchen gibt es eingängigen Countrypop, locker-flockig präsentiert von Kim Wilde. Ja, richtig, das ist die mit Kids in America aus den Achtzigern. Sie hat 2013 ein Weihnachtsalbum veröffentlicht, darauf findet sich neben einigen Klassikern auch das neu geschriebene Hey Mister Snowman, besagte Gute-Laune-Nummer. Knuffig.
9. Dezember – My Favorite Things von Onyx Collective
Heute hören wir wieder etwas anderes, und zwar My Favorite Things in einer ungewöhnlichen Interpretation. Das Stück ist eigentlich gar kein Weihnachtslied (siehe Türchen 19 von 2016) und die Band lässt sich schwer einordnen. Das Onyx Collective kommt aus New York und ist, wie der Name bereits vermuten lässt, eine Gemeinschaft diverser Künstler. Einige haben eine klassische Ausbildung und der New York Jazz hat die Gruppe beeinflusst, doch wichtig ist dem Kollektiv vor allem die Gemeinschaft und das Musizieren ohne Regelzwang. Entsprechend vielfältig ist ihre Musik. Gezeigt hat mir diese interessante Band meine Tochter Marie-Sophie. Lieben Dank!
Ich finde die instrumentale Dubjazz-Version (oder was immer das auch ist) unglaublich lässig, die musste einfach ein Türchen bekommen. Voilá.
8. Dezember – Christmas Will Really Be Christmas von den Black Pumas
Bleiben wir doch noch beim Soul. Eine tolle neue Band, die ich dieses Jahr entdeckt habe sind die Black Pumas. Produzent Adrian Quesada und Sänger Eric Burton haben die Band 2017 in Austin, Texas gegründet. 2019 sind sie mit ihrem gleichnamigen Debütalbum voll durchgestartet, ich mochte es sehr.
Und jetzt haben sich die beiden ein Weihnachtsstück vorgenommen, und zwar interpretieren sie Christmas Will Really Be Christmas, das Lou Rawls bereits 1967 aufgenommen hat. Die Kernaussage des Stücks, dass Weihnachten erst dann wirklich Weihnachten ist, wenn alle Menschen Frieden und Glück haben, ist heute so aktuell wie damals. Die Pumas verzichten auf einen Bläsersatz, nicht aber auf Backing Vocals und den Soul. Letzteren hat Eric Burton sowieso in der Stimme. Eine super Neuinterpretation wie ich finde. (Leider nicht in voller länge auf YouTube, deshalb auch das Original von Lou Rawls.)
7. Dezember – Back Door Santa von den Black Crowes
Im heutigen Türchen treffen wir ein paar alte Haudegen wieder, die ein erfolgreiches Stück aus dem Jahr 1968 covern. Bei den Haudegen handelt es sich um die Black Crowes. Die amerikanische Band um die beiden Brüder Rich Robinson (g) und Chris Robinson (voc) gibt es seit 1990 und hat sich seitdem mehrfach aufgelöst und wiedervereinigt. Ich mochte schon immer ihre rauchig-dampfige Mischung aus Südstaaten-Rock, Blues und Soul. Bei dem Stück handelt es sich um Backdoor Santa, das ursprünglich von Clarence Carter, einem blinden Soulmusiker aus Alabama stammt und im Grunde genommen wenig mit mit Weihnachten zu tun hat. Aber es ist wunderbar funky. Die Black Crowes haben ihre Version 2005 zum kostenlosen download bereitgestellt. Letztes Jahr haben sie es dann wiederveröffentlicht. Die Version ist gut abgehangen und hat sowohl die intensive Energie der Crowes als auch den Soul des Vorbilds. Damit lässt sich doch gut in die zweite Dezemberwoche starten, oder?
6. Dezember – Let It Snow! Let It Snow! Let It Snow! von Chicago
Heute ist der zweite Advent und heute ist Nikolaus, na wenn das kein Grund zum Freuen ist. Für die passende Stimmung habe ich uns die Jungs von Chicago eingeladen. Die Band gibt es seit den späten Sechziger Jahren und vor ihrer Softrock-Phase in den Achtzigern hatten sie mit ihrer avantgardistischen Mischung aus Funk, Soul, Jazz und Rock bereits etliche Erfolge. Auch haben sie seit jeher einen festen Bläsersatz (der bis heute aus den Gründungsmitgliedern Walter Parazaider (sax), Lee Loughnane (trp) und James Pankow (trb) besteht), das ist bei Rockbands eher unüblich. Natürlich haben auch Chicago im Laufe ihrer Karriere ein Weihnachtsalbum aufgenommen (Chicago XXV: The Christmas Album von 1998). Ihre Version von Let It Snow, die darauf zu finden ist, macht sofort gute Laune. Nach dem knackigen Rock’n’Roll-Intro mit Bläserkicks geht es im selben Duktus weiter. Wir hören Lee Loughnane an den Vocals und er spielt auch das Solo kurz vor Schluss. Fetzig und mitreissend, das ist aktuell meine Lieblingsversion dieses Stücks. Gut, dass Leo mir das Stück gezeigt hat. Danke dafür!
5. Dezember – Carol Of The Bells von Destiny’s Child
Im heutigen Türchen findet sich ein Weihnachtslied das bis jetzt jedes Jahr mit dabei war. Es macht mir sehr großen Spaß nach vielen unterschiedlichen Versionen zu suchen, das gebe ich offen zu. Eine sehr spannende Interpretation von Carol Of The Bells ist die von Destiny’s Child. Zu finden ist sie auf ihrem Album 8 Days Of Christmas aus dm Jahr 2001. Völlig ohne instrumentale Begleitung ziehen Beyoncé, Kelly und Michelle alle Register ihrer Sangeskunst und diese ist wirklich auf höchstem Niveau. Das Arrangement, an dem laut den Angaben bei YouTube auch Beyoncé mitgewirkt hat, ist ebenfalls ausgezeichnet. Sehr dynamisch, sehr kraftvoll, sehr intensiv. Tolles Türchen.
4. Dezember – Silver Bells von John Legend
Heute ist ein Stück hinter dem Türchen, das noch nie im Kalender war. Und das, obwohl es sich dabei um einen Klassiker dem Jahr 1950 handelt. Silver Bells, denn davon ist die Rede, wurde von Jay Livingston und Ray Evans für den Film The Lemon Drop Kid geschrieben. Die beiden wollten eigentlich gar kein neues Weihnachtslied schreiben, denn sie waren der Meinung, das könne nur floppen und es würden sowieso immer nur die alten Klassiker gespielt. Da das Filmstudio aber darauf beharrte, entstand schließlich Silver Bells. Die beiden hatten Glück, denn der äusserst populäre Bing Crosby (der weder für das Lied vorgesehen war, noch in dem Film mitspielte) interessierte sich für das Stück und nahm es dann auch zusammen mit Carol Richards auf. Die Version der beiden ist bis heute eine der bekanntesten.
Blende und Cut, wir springen ins Jahr 2019. Der äusserst populäre Sänger Pianist, Songwriter und Schauspieler John Legend nimmt ein Weihnachtsalbum auf. Darauf findet sich auch eine Version von… ??? Genau, von Silver Bells. Legend transportiert den Song in den Soul des 21. Jahrhunderts. Natürlich auch mit Geigen und großem Proportz. Das funktioniert tatsächlich ganz gut. Feierlich, aber auch irgendwie groovy. Er singt solo, zieht aber alle Soulregister, mit Bläsersection und Backgroundsänger*innen. Es gibt sogar ein kleines Querflötensolo. Passt also perfekt in die Vorweihnachtszeit.
Zum Vergleich könnt ihr hier die Version von Bing und Carol hören (Spotify / YouTube).
3. Dezember – Oh Hanukkah von Jack Black
Chanukka heißt das jüdische Lichterfest, das zum Gedenken an die Wiedereinweihung des Tempels von Jerusalem gefeiert wird. Inzwischen gilt es teilweise als jüdische Alternative zu Weihnachten und wird oft feierlich begangen. Auch dieses Fest wird natürlich in vielen Liedern besungen, eines der bekanntesten ist Oh Hanukkah. Entsprechend viele Versionen sind mit der Zeit entstanden. Jack Black hat es geschafft seiner Version (s)eine spezielle Note zu geben, so dass ich ihn spontan hinters dritte Türchen eingeladen habe. Er präsentiert das Lied voller Inbrunst und mit großer Energie, hört sich zumindest für mich so an. Hey!
2. Dezember – Hang Your Lights On Me von Jamie Cullum
Jauchzet und jubilieret denn ich habe frohe Kunde: Jamie Cullum hat ein Weihnachtsalbum veröffentlicht. Der titelgebende Track sollte ursprünglich „There’s Always a Job for a Piano Man at Christmas“ heißen, aber das war dann doch zu sperrig. Jamie verarbeitet in dem Stück die Zeit als er in seinen Zwanzigern jeden Dezember von Bar zu Bar zog und Weihnachtslieder spielte. Auch alle anderen Stücke auf dem Album hat er selbst geschrieben anstatt die hundertste Version von White Christmas zum Besten zu geben (was sicher einfacher gewesen wäre). Es ist vielfältig geworden, es gibt Popsongs und Stücke im Stile der Big-Band-Ära. Letztere liegen mir deutlich mehr und im zweiten Türchen präsentiere ich daher Hang Your Lights. Es beginnt ähnlich wie Louis Primas Klassiker Sing, Sing, Sing (beachtet bitte Jamies Gesang gleich am Anfang!). Ein wunderbare Call-and-Response-Teil mit dreckigem Saxophon, gefolgt von einem energiegeladenen Mittelteil mit einem fetzigen Durcheinander der gesamten Band, es gibt auch einen Gesangsteil, der mich an die Andrew Sisters erinnert. Der Track ist einfach ein Kracher und eine gelungene Hommage an die Zeit der grossen Jazzbands.
1. Dezember – Deck The Halls vom Glenn Crytzer Orchestra
„Und? Hat er noch eine Version parat?“ mögen sich diejenigen von euch, die schon länger dabei sind vielleicht fragen. Klar hat er. So schnell gehen sie mir nicht aus, keine Sorge 😉 Traditionell findet ihr also Deck The Halls im ersten Türchen. Wir bleiben zwar im selben Genre wie letztes Jahr, wechseln aber die Spielart. Die Aufnahme von Glenn Crytzers, einem amerikanischen Bandleader, Komponisten, Gitarristen und Sänger, klingt astrein wie von einer Big Band aus den Zwanziger Jahren des letzen Jahrhunderts. Es stimmt alles: Die Stilistik der Sound und das Arrangement. Große Klasse. Das dazugehörige Album »Underneath the Mistletoe« haben seine Fans über großzügige Spenden mitfinanziert.