Copyright: RCA Records, 2016
Mich hat aktuell ein Album sehr beeindruckt, so dass ich euch unbedingt daran teilhaben lassen möchte.
Ich bin kein ausgewiesener Fan des sogenannten „R&B“. Trotzdem habe ich in das neue Album HERE von Alicia Keys (erschienen am 4. November) reingehört, die ja auch in dieser Schublade verortet wird. Und war wie eingangs beschrieben nachhaltig beeindruckt. Ich nähere mich der Popmusik nicht über die Texte, sondern über die musikalische Ausführung an, aber bereits beim Intro Beginning (Intertlude) musste ich aufhorchen:
„I feel like history on the turntables
Old school to new school
Like nothing ever been realer
On the history of the turntables
I’m the mystery of what’s inside the speaker cables
I’m Nina Simone in the park and Harlem in the dark
I’m the musical to the project fables
I’m the words scratched out on the record label
I’m the wind when the record spins
I’m the dramatic static before the song begins
I’m the erratic energy that gets in your skin
And if you don’t let me in
I’m the shot in the air when the party ends“
Wow…! Und selbst wenn man diese Zeilen ausser Acht lässt, weiss man bereits nach dem ersten Stück woran man ist: Man wird mit diesem Album einer Predigt lauschen. The Gospel ist einfach, ehrlich und kraftvoll und hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es hat wie auch das nachfolgende Pawn It All deutliche Einflüsse aus dem Gospel.
Das ganze Album ist so: Reduziert, einfach gehalten, ehrlich. Immer nur kraftvolle Beats, oft nur reduzierte Klavierbegleitung, immer wieder hervorragender Backgroundgesang – und über allem Alicias großartige Stimme. Egal ob kraftvoller Gospel, samtiger Soul oder harter Hip-Hop, sie singt immer eindringlich. Man hört, dass sie ihre Themen loswerden möchte – selbst wenn man nicht auf die Texte achtet. Und das macht das Album für mich glaubwürdig und grossartig – in Zeiten in denen junge Künstler der Popmusik politische oder gesellschaftliche Relevanz, ja überhaupt jegliche „Message“ absprechen. Zeit online schreibt zum Album HERE: „ungeschminkte Haltung“, „alles andere als langweilig“, „nicht einfach nur ein Album, sondern ein Statement.“
Sag ich doch! Und Alicia selbst ebenfalls, wie ich nach etwas Recherche herausfand. Sie sagte in einem Interview mit Ebony magazine: “I think I’ve created something timeless, music that could come out today or 30 years from now. It will remain powerful.”
Aber hört selbst, HERE auf Spotify:
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