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Endlich komme ich mal wieder dazu über einen weekender zu schreiben und nicht „nur“ die Playlist zu kreieren (Nummer 56 am 7. Juni und heute Nummer 57). Vieles durfte ich neu entdecken und eines hat sich wieder einmal bestätigt. Schön dass ihr dabei seid
Nachhaltig beeindruckt haben mich Tank and the Bangas, eine Band aus New Orleans, woher bekanntlich viel Gutes kommt. Die Gruppe um Tarriona „Tank“ Ball hat auf dem traditionsreichen Jazzlabel Verve ihr Album „Green Ballon“ veröffentlicht. Dieses ist unglaublich vielseitig und genau das macht grossen Spass. Alle Tracks haben Seele, Charme und natürlich Groove und sind dabei exzellent dargeboten. Müsst ihr euch unbedingt anhören!
Ausserdem Jamila Woods, die bereits mit ihrem Debütalbum „HEAVN“(2016) meine Aufmerksamkeit erregt hat. Nun hat sie ihr zweites Album veröffentlicht, es heisst „Legacy! Legacy!“ Die Stücke auf diesem Album widmet die Sängerin, die auch Aktivistin ist, Persönlichkeiten aus der Kulturszene – schwarzen Persönlichkeiten. So zum Beispiel den Musikern Miles Davis und Eartha Kitt oder dem Künstler Jean-Michel Basquiat. Coole Mukke mit Botschaft.
Weiters Damon Locks Black Monument Ensemble mit dem Album „Where Future Unfolds“. Es wurde während einer einmaligen Performance mit Instrumentalisten und einem Chor live in Chicago aufgenommen und klingt wie eine Mischung aus Afrobeat, Minimal Music, Jazz und Gospel garniert mit original Sprachaufnahmen von amerikanischen Bürgerrechtler*innen. Das Ensemble selbst nennt es „erhebenden Aktivisten-Jazz für diese politisch aufgeladenen Zeiten“. Nicht immer eingängig aber großartig und mit wichtiger Botschaft.
Freudig überrascht hat mich das dritte Album der Raconteurs. Das letzte ist über zehn Jahre her und ich hatte gar nicht mehr damit gerechnet. Die Band um Jack White und Brendan Benson hat aber wieder zusammengefunden und mit Help Us Stranger einen Kracher rausgehauen. Rock wie aus einer anderen Zeit und doch aktuell. Ich mag das!
Und schliesslich bestätigt sich einmal mehr: Prince war genial! Okay, diesbezüglich ich bin auf jeden Fall voreingenommen. Aber auf dem zweiten Album aus dem Vault nach seinem Tod zeigt sich die Vielseitigkeit dieses Künstlers. Es heisst „Originals“ (hier auf YouTube) und beinhaltet Songs, die Prince für andere Künstler geschrieben hat. Beispielsweise für Sheila E., Kenny Rogers (jaha, der Countrysänger) oder Martika. Und natürlich fehlen auch nicht die Hits von Sinéad O’Connor („Nothing Compares 2 U“) und den Bangles („Manic Monday“). Wir hören all diese Stücke vom Meister persönlich gesungen, als Blaupause oder Rezeptvorschlag. Die Arrangements wurden von den bedachten Künstler dann teilweise auch nicht mehr gross verändert. Das Album hat ganz klar den Sound der Achziger, aber es klingt keinesfalls altbacken: Beim Stück „Make-Up“ hört man, dass Prince seiner Zeit voraus war – es ist vom 1981! Ich werde ihn immer lieben.
Ausserdem gibt es brandneue Tracks von Aldous Harding (eine grossartige Künstlerin mit toller Stimme), Kevin Morby, Fatoni, Hand Habits, Sofia Bolt, Fat White Family, Nick Waterhouse, Noel Gallagher’s High Flying Birds und Vampire Weekend.
Viel Vergnügen.
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