25. Dezember – Mrs. Grinch von Julia Meladin

Als besonderes Extra zum Abschluss unseres musikalischen Adventskalenders präsentiere ich heute Mrs. Grinch von Julia Meladin.
*HINWEIS Wer sich die heimelige Weihnachtsstimmung nicht verderben lassen will, sollte auf diese Zugabe besser verzichten. Ihr seid hiermit gewarnt worden
Die deutsche Sängerin und Songwriterin Julia Meladin ist bekannt für eingängige Pop-Melodien und gesellschaftskritische Texte. In ihren Songs geht es um Missbrauch, Selbstwertgefühl und Perfektionsdruck. Mit ihrer aktuellen Veröffentlichung Mrs. Grinch bringt sie frischen Wind in die Weihnachtsmusik. Der Song wurde von Julia selbst geschrieben und arrangiert, was ihre Vielseitigkeit als Künstlerin unterstreicht.
Julia kommentiert den Song wie folgt:
Weihnachten an sich mag ich sehr gerne und das Zusammenkommen mit der Familie. Weihnachten ist aber auch für viele Leute eine sehr schwere Zeit ist, weil man oft diese perfekte, glückliche Familie vorgeheuchelt bekommt. Ich fand es einen schönen Weg, das zwar lustig aufzuarbeiten in dem Song, aber trotzdem damit auch ernste Themen anzusprechen, wie den Fleischkonsum, Massentierhaltung anzusprechen oder den Konsum an Geschenken.
StN.de
Der Track ist sehr gut produziert, schön rockig mit Dynamik zwischen Strophen und Refrain. Und Julia singt kraftvoll und souverän. Klasse!
Ein Shoutout geht an @__emma_carmen__, die mir diesen tollen Song gezeigt hat. Vielen Dank. Ich lieb’s!
24. Dezember – Mary did you know von Tower Of Power

Zum krönenden Abschluss unseres musikalischen Adventskalenders habe ich heute einen ganz besonderen Song für euch: Mary, Did You Know von Tower of Power.
Seit über 50 Jahren liefert die Band aus der East Bay ihren unverwechselbaren Funk und ihre pure musikalische Freude. Die horn section ist legendär. Ich bin seit langem Fan und habe sie schon etliche male live erleben dürfen. 2024 bringen Gründer Emilio Castillo und seine Bandkollegen also ihr allererstes Weihnachtsalbum It’s Christmas heraus
Mary, Did You Know wurde ursprünglich 1991 von Mark Lowry und Buddy Greene geschrieben und es gibt inzwischen unzählige Interpretationen – von sanften Balladen bis hin zu epischen Orchesterarrangements. Tower of Power verleihen der Komposition mit ihrem kraftvollen Bläsersatz, den präzisen Rhythmen und der souligen Lead-Stimme eine ganz neue Energie. Die Frage „Mary, Did You Know?” wird in ihrer Version nicht nur gesungen, sondern musikalisch geradezu zelebriert.
Sehr beeindruckend und hoffentlich auch für Euch ein stimmungsvoller Einstieg in die Feiertage.
🎄 Frohe Weihnachten euch allen! 🎶
23. Dezember – Christmas in L.A. von Vulfpeck

Viele verbinden Weihnachten mit verschneiten Landschaften, funkelnden Lichtern und warmen Kaminen. Was aber, wenn man diese festliche Zeit in Los Angeles verbringt, wo die Sonne scheint und Palmen statt Tannenbäumen die Straßen säumen? Vulfpeck, die amerikanische Funkband, hat sich genau dieses Themas angenommen – und uns mit Christmas in L.A. einen ganz besonderen Weihnachtssong beschert. Ein Shoutout geht an lo.kroneisl, der mir den Track gezeigt hat. Danke!
Die Band veröffentlichte den Song 2015 auf ihrem Album „Thrill of the Arts”. Geschrieben wurde der Song von Jack Stratton und Theo Katzman, zwei der kreativen Köpfe der Band..
Musikalisch wird der Song von Theo Katzmans intensiven Gesang und seinem präzisen Schlagzeugspiel getragen, ergänzt durch Jack Strattons Keyboard-Klänge.
Christmas in L.A. ist ein perfektes Beispiel für den einzigartigen Stil von Vulfpeck: minimalistisch, humorvoll und immer mit einem unwiderstehlichen Groove.
Einfach zurücklehnen, die Sonne (oder die Lichterketten) genießen und diesen Song auf der Playlist rotieren lassen. Funky Weihnachten allerseits!
22. Dezember – The Christmas Boogie von Toni Price

Heute werfen wir einen Blick auf einen Song, der Country, Blues und den typischen Boogie-Woogie-Charme miteinander verbindet: The Christmas Boogie von Toni Price.
Toni Price stammt aus Philadelphia, Pennsylvania. 1989 wurde sie eingeladen, auf einem der ersten South by Southwest-Festivals (eine Veranstaltung, die jedes Jahr im März in Austin, Texas, stattfindet) zu spielen, und sie mochte die Stadt und ihre Fans so sehr, dass sie dorthin zog. Hier wurde sie bald ein aktives Mitglied der Musikszene.
The Christmas Boogie wurde ursprünglich 1950 von Cy Coben geschrieben und von den Davis Sisters aufgenommen. Toni Price hat diesem Klassiker eine frische, moderne Note verliehen. Ihre Version, die auf ihrer EP „Price Is Right” aus dem Jahr 2007 zu hören ist, sprüht vor Energie. Der Song erzählt mit einem unwiderstehlichen Boogie-Rhythmus von der Freude und Ausgelassenheit, die die Weihnachtszeit mit sich bringt.
Ein fröhlicher, mitreißender Ohrwurm, der jedes Fest ein bisschen lockerer und lebendiger macht. Warum also nicht mal das klassische Stille Nacht gegen eine Prise Boogie-Woogie eintauschen? 🎄✨
21. Dezember – Santamagic von The Real Group

Heute wird es magisch – mit Santamagic von The Real Group, einer der wohl bekanntesten A-cappella-Gruppen der Welt. Seit ihrer Gründung 1984 begeistert das schwedische Quintett mit einer faszinierenden Mischung aus Jazz, Pop und Chormusik. Ihre Arrangements sind immer frisch, immer überraschend und oft mit einer gehörigen Prise Humor versehen.
Mit Santamagic laden sie uns zu einer fröhlichen, festlichen Klangreise ein. Der Song, geschrieben und arrangiert von Anders Edenroth, einem der Gründungsmitglieder der Gruppe, zeigt einmal mehr, warum The Real Group weltweit so geschätzt wird. Rhythmische Präzision, ausgefeilte Harmonien und eine spürbare Spiel- oh Verzeihung Singfreude machen den Titel zu einem wahren Ohrenschmaus.
Auch die Produktion des Songs lag in den Händen von Edenroth, was das stimmige Gesamtbild noch unterstreicht. Santamagic wurde 2023 veröffentlicht und wird präsentiert von den aktuellen Mitgliedern der Gruppe: Clara Fornander, Joanné Nugas, Johannes Rückert Becker, Axel Berntzon und Daniele Dees. Jede/-r von ihnen bringt eine ganz eigene stimmliche Qualität ein, was das Hörerlebnis so facettenreich macht.
Was wäre Weihnachten ohne ein bisschen Magie? Santamagic holt ein wenig musikalischen Zauber in die Adventszeit.
🎄✨ Frohes Lauschen! ✨🎄
20. Dezember – La nuit de Noël von Sally Folk

Weihnachten, das Fest der Familie, der Traditionen – und manchmal auch des leisen Dramas. Sally Folk wirft mit ihrem Song La nuit de Noël einen augenzwinkernden Blick auf die festlichen Verpflichtungen und wie man ihnen entfliehen könnte, zumindest für eine kleine Weile.
Die Sängerin aus Québec, bekannt für ihre charmante Mischung aus Retro-Pop und modernen Klängen, präsentiert hier eine ebenso sinnliche wie humorvolle Weihnachtsfantasie. Der Text erzählt von einem heimlichen Rückzug auf den Dachboden – weg von den festlich gedeckten Tischen, den aufgeregten Gästen und dem Weihnachtstrubel. Stattdessen wünscht sich das lyrische Ich nur eines: ein intimes, romantisches Weihnachtsfest zu zweit, „blottie seule avec toi“.
Arrangiert ist der Track mit treibenden elektronischen Beats, dezenten Synthesizern und rhythmischen Mustern – wir begegnen wieder Mr. Sandman / Liebster Schneemann (siehe 2023). Es ist ein moderner Pop-Sound, der die ironische Note des Textes sehr gut einfängt.
Der perfekte Soundtrack für eine Auszeit vom Weihnachtsstress – egal, ob allein oder „seule avec toi“. 😉
19. Dezember – Christmas Song von André Persiany Orchestra feat. Guy Lafitte

Heute begeben wir uns auf eine musikalische Reise in das Frankreich der 50er Jahre. André Persiany, einer der bedeutendsten französischen Jazzpianisten des 20. Jahrhunderts, präsentiert uns seine Interpretation des legendären Christmas Song (Chestnuts Roasting on an Open Fire). Das Lied wurde ursprünglich 1945 von Mel Tormé und Robert Wells geschrieben und ist einer der absoluten Weihnachtsklassiker.
Persiany hat das Stück mit feinem Gespür arrangiert. Zu Beginn ist lediglich ein Trio zu hören: Persiany am Klavier und Buddy Banks am Kontrabass begleiten dezent das wunderbar warme Saxophonspiel von Guy Lafitte, ebenfalls ein renommierter französischer Jazzmusiker. Erst nach zwei Minuten (nachdem Thema einmal komplett vorgestellt wurde) kommt auch das übrige Orchester dazu, bleibt aber angenehm zurückhaltend und lässt Raum für Lafittes Improvisation. Ein Paradebeispiel für die harmonische Leichtigkeit, die den europäischen Jazz der Nachkriegszeit prägte.
Die Aufnahme, die vermutlich 1954 in Paris entstand, fängt die intime, nostalgische Atmosphäre eines klassischen Jazzclubs ein. Hier steht die Musik im Vordergrund – ohne große technische Spielereien, aber voller Leidenschaft und Finesse.
Manchmal ist weniger eben mehr – und genau das macht diese Aufnahme so besonders.
18. Dezember – Snow von Earth, Wind & Fire

Es gibt Bands, die einen ganz eigenen Sound kreieren – so einzigartig, dass man sie schon nach den ersten Takten erkennt. Earth, Wind & Fire gehören zweifellos zu dieser Kategorie. Mit einer Mischung aus Funk, Soul, R&B, Jazz und ein bisschen Disco prägen sie seit den 70er Jahren die Musikwelt. Ihr erstes Weihnachtsalbum veröffentlichten sie 2014 (sic!) und nannten es schlicht „Holiday” (2017 und 2019 haben wir bereits Stücke daraus gehört).
Auf diesem Album ist auch der Song Snow. Als Autor wird in den Linernotes „Traditional Japanese” angegeben. Auch das Intro deutet auf diese Herkunft hin. Genaueres konnte ich leider nicht herausfinden. Für die Produktion zeichnen Philip J. Bailey (der hier auch unverkennbar die Lead Vocals übernimmt) und Myron McKinley (Produzent und Songwriter aus Los Angeles) verantwortlich.
Snow kommt im typischen EWF-Sound daher: Funk-Groove und Disco-Vibes bilden die Basis für Philip Baileys souligen Lead-Gesang.
Wie ich immer sage:: Funk und Weihnachten passen hervorragend zusammen. 😉
17. Dezember – Get Together von Mint Simon

Und jetzt mal was ganz anderes
Mint Simon bringt mit Get Together queeren Glanz in die Vorweihnachtszeit. Der in Montreal lebende Künstler, der auch Sänger der Band Caveboy ist, beschreibt Get Together als eine queere Interpretation des Weihnachtsgenres, die sowohl persönliche als auch kulturelle Einflüsse integriert.
Mint produzierte Get Together zusammen mit Ballsy (ebenfalls Mitglied von Caveboy) in deren Studio in Montreal. Die Inspiration für das Arrangement stammt aus den 90er Jahren – Boy- und Girlband-Vibes treffen auf zeitgenössischen Pop. Dabei bleibt der Song nicht nur musikalisch frisch, sondern vermittelt auch eine wichtige Botschaft: Gemeinschaft, Liebe und die Freude, unabhängig von Konventionen zusammenzukommen.
Mit dem Get Together haben die beiden ein funkig-poppiges Werk geschaffen. Eingängige Rhythmen, Synthie-Bläser und Disco-Streicher sorgen für die richtige Stimmung.
Pop mit Extravaganz 😎🏳️🌈
16. Dezember – Hey Santa von Willy Porter

Zum Wochenstart gibt’s feinen Rock’n’Roll.
Willy Porter ist ein amerikanischer Rock-Gitarrist und Sänger aus Mequon, Wisconsin. 2014 veröffentlichte er Hey Santa, Text und Musik hat er selbst geschrieben.
Knackiger Rhythmus, treibender Bass, rockige Gitarrenriffs. Dazu singt Willy Porter seine eindringlichen Bitten an den Weihnachtsmann: „Don’t bother with the roof, Santa come on in. (…) Hey Santa you know what to do – hey Santa I’m counting on you”. Unterstützt wird er von der wunderbaren Carmen Nickerson. Die beiden harmonieren hervorragend.
Macht gute Laune.
15. Dezember – Vous êtes méchant, M. Grinch von Jill Barber

Heute wird es charmant und frech – mit einer französischen Version des Klassikers You’re a Mean One, Mr. Grinch, bekannt aus der berühmten TV-Zeichentrickserie „Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat“ von 1966. Gesungen von der kanadischen Jazz- und Chansonsängerin Jill Barber, verleiht diese Aufnahme dem Lied eine verspielte und elegante Note.
Das Arrangement glänzt durch seine lebendige Jazz-Orchestrierung. Vor allem Klarinette und Trompete scheinen förmlich mit der Sängerin zu sprechen. Ein Hauch von New Orleans Jazz ist unverkennbar.
Jill Barbers warme, ausdrucksstarke Stimme passt perfekt zum Arrangement. Ihre Interpretation hat eine sinnliche Note und fügt eine Dimension der Sehnsucht hinzu; hier ist der Grinch ein missverstandener Bösewicht, der Barber in seinem Netz gefangen hat.
„Ich liebe die Farbe Grün”, singt sie am Ende des Liedes.
Witzig und originell.
14. Dezember – Funky Christmas von Too Many Zooz with Big Freedia

Nach souligem Jazz und funky Soul gibt es auch heute wieder ordentlich Groove: Funky Christmas von Too Many Zooz und Big Freedia ist alles andere als ein klassisches Weihnachtslied. Es bringt zwei Styles aus New Orleans zusammen: Brass und Bounce – ein Subgenre des Hip-Hop, das in den 1980er Jahren dort entstanden ist.
Too Many Zooz, ein Trio aus New York, ist bekannt für seine Auftritte auf der Straße und in großen Konzertsälen. Ihre Musik verbindet Elemente aus Jazz, Funk und House zu einem einzigartigen Sound, den sie selbst „Brass-House” nennen. Big Freedia, die Bounce-Legende aus New Orleans, fügt sein markantes Timbre hinzu.
Die Kollaboration fruchtet: Die kraftvollen Bläsersätze von Too Many Zooz verschmelzen nahtlos mit den Beats und Big Freedias eingängige Vocals.
Funky Christmas ist die perfekte Ergänzung für jede Weihnachtsplaylist – fröhlich, laut, unverschämt groovy und devinitiv partytauglich.
„Even mean Mr. Grinch got the Funk – Oh yeah!” 🎄🎷
13. Dezember – Time for love von The Yultime Lifters

Das heutige Stück verbindet weihnachtlichen Charme mit lateinamerikanischen Rhythmen und funky Soul – Time for Love von The Yuletime Lifters.
Hinter dieser Band stecken Ron Preyer (ehemals The Younghearts), Torrence Brannon (Delfonics), und Clarence Matheney (Los Yesterdays). Produziert wurde der Song unter der Ägide des Labels Daptone Records, das seit Jahren für seinen unverwechselbaren Vintage-Sound bekannt ist
Die Stimmen der drei harmonieren perfekt und sie werden von einer erstklassigen Daptone-Hausband begleitet, deren Retro-Sound so lebendig wie zeitlos ist. Die Nummer groovt erstklassig!
Ein neuer Favorit für die Feiertage, der definitiv öfter auf meinem Plattenteller landen wird. ‚Cause my time is Yuletime and Yuletime is my time, baby!🎄🎶
12. Dezember – Santa Claus Is Comin‘ to Town von Ray Charles

Das heutige Stück war seit 2016 fast in jedem Kalender dabei. Der Künstler war jedoch noch nie zu Gast, und das obwohl er einer meiner Lieblinge ist. Skandal!
Ich spreche von Ray Charles, der – völlig zurecht – als einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts gilt. Seine Interpretation von Santa Claus Is Comin‘ to Town auf dem Album The Spirit of Christmas (1985) ist ein Paradebeispiel für seine musikalische Genialität. Der ursprünglich 1934 von John Frederick Coots und Haven Gillespie geschriebene Song gehört zu den bekanntesten Weihnachtsliedern aller Zeiten und wurde von unzähligen Künstlern gecovert.
Rays Interpretation ist souliger Jazz oder jazzigen Soul. Produziert wurde das Ganze von ihm höchstpersönlich in seinem Studio RPM International in Los Angeles. Das Arrangement ist stimming, die Band swingt, Ray singt geschmeidig und soliert fingerfertig auf dem Rhodes. Eine wahre Freude.
11. Dezember – Silver Bells von Jane Monheit

Jane Monheit, die Jazzsängerin aus New York, begleitet mich musikalisch schon seit ihrem beeindruckenden Debütalbum Never Never Land aus dem Jahr 2000. Nun bereichert ihre neue Single Silver Bells die Vorweihnachtszeit. Der Song war ursprünglich als Bonustrack auf der Vinylausgabe ihres 2022 erschienenen Weihnachtsalbums The Merriest enthalten und ist jetzt endlich auch digital verfügbar – wahrlich ein Geschenk.
Das Arrangemenr, für das wahrscheinlich ihr Ehemann und Produzent Rick Montalbano verantwortlich zeichnet, verleiht diesem leicht angestaubten Weihnachtsklassiker einen spritzigen lateinamerikanischen Touch. Die Band – deren genaue Besetzung ich leider nicht herausfinden konnte – spielt eine perfekte Mischung aus Cha-Cha und Salsa, rhythmisch auf den Punkt und voller Leben.
Darüber schwebt Jane Monheits klare Stimme: mühelos, spielerisch und technisch perfekt. Ihre lange Erfahrung im Jazzgesang ist deutlich zu hören. Mit dieser gelungenen Neuinterpretation beweist sie einmal mehr, warum sie zu den großen Stimmen des zeitgenössischen Jazz gehört.
10. Dezember – December Back 2 June von Alicia Keys

2022 hat Alicia Keys ihr erstes Weihnachtsalbum „Santa Baby“ veröffentlicht. Neben sieben Interpretationen bekannter Weihnachtssongs sind darauf auch vier Originalsongs zu finden. Einer davon ist December Back 2 June, der auch die Lead Single war. Sie hat ihn zusammen mit Tayla Parx, einer amerikanischer Sängerin und,Songwriterin, geschrieben.
Alicia hat den Song wie folgt kommentiert:
It really is talking about how at this time for Christmas, I don’t even need any wishes because I have the love that I’m looking for. And so I think that definitely is the sentiment of the song, that love and this good energy that I think we all call towards us and want for the holidays is something we can have all year round. And so that’s why it’s called „December Back 2 June.„
npr music
Weiter erzählt sie, dass das sie und ihr Team den Sound eines Jackson-5-Songs ganz ohne Samples kreieren konnte, indem der Produzent Tommy Parker seine Stimme gepitched hat. Wie genial ist das denn bitte?
Tanzbarer, moderner R&B mit klassischem Motown-Feeling, erstklassig produziert, von Alicia souverän dargeboten und dann auch noch mit dieser Message. Ich lieb’s!
9. Dezember – Rejoice von Eugene Friessen

Eugene Friesen, ein preisgekrönter Cellist und wahrer Meister dieses Instruments, verwebt in diesem Stück die altehrwürdige Melodie von O Come, O Come, Emmanuel – einen mittelalterlichen Choral – mit modernen Klängen. Er schafft so eine ansprechende Interpretation des Weihnachtsklassikers.
Das Wort Rejoice – „Freuet euch!“ – ist Programm. Friesens Komposition lädt dazu ein, sich freudig in die Musik hineinfallen zu lassen. Die traditionelle Melodie wird durch Friesens innovativen Stil zum Leben erweckt. Perkussive Elemente, harmonische Variationen und die warme Klangfarbe des Cellos verleihen dem Stück eine meditative und zugleich erhabene Qualität.
Eugene Friesen selbst scheint sich ungern in eine Genre-Schublade stecken zu lassen. So steht auf seiner Website zu lesen:
„Moving from Bach to rock, from classics to contemporary with energy and ease, Grammy-winner Eugene Friesen blends traditional and original repertoire with stories, masked characters, electronics and poetry to reveal the inner artist.”
Rejoice ist universelle Musik – voller positiver Energie, einladend und warm. Wunderschön!
8. Dezember – Jing-a-Ling von Harbour Lights

Bleiben wir doch gleich in dieser Stimmung, passt auch zum zweiten Advent: „I love to celebrate and have some fun…”
Der Song Jing-a-Ling von Harbour Lights ist im Stil der 1940er und 1950er Jahre gehalten, die Produktion ist hier aber anders angelegt als in Türchen Sieben. Statt einer echten Big Band hören wir ein Sound Design, das entweder auf Samples oder digital kreierten Sounds basiert. Das Ergebnis: Ein zeitlos klingendes Stück, das swingt, Spaß macht und trotzdem wunderbar nostalgisch wirkt.
Robert DiPietro, der Komponist, ist ein vielseitiger Musiker, seine Werke decken eine breite Palette von Genres ab. Mit Jing-a-Ling trifft hat er uns ein beschwingtes Weihnachtslied geschenkt. Die Identität von Harbour Lights bleibt zwar etwas mysteriös – vielleicht handelt es sich um ein Projekt von Studio-Musikern oder eine gezielte Retro-Produktion – aber genau dieser Hauch von Anonymität verleiht dem Song zusätzlichen Charme. Lustig, vor allem das fast schon penetrante Saxophon.
7. Dezember – Hurry Santa von David Tobin, Jeff Meegan und Joanna Forbes L’Estrange

Ding-dong. ding-dong, ding-dong, ding – wir starten beschwingt ins Wochenende. Mit „Hurry Santa“ haben die britischen Songwriter David Tobin und Jeff Meegan gemeinsam mit der Sängerin Joanna Forbes L’Estrange eine wunderbare Nummer geschaffen, eine Hommage an die Swing-Ära.
Der Song erzählt humorvoll von der Vorfreude auf Weihnachten und dem dringenden Wunsch, dass der Weihnachtsmann endlich loslegt und die Geschenke bringt. Das Arrangement erinnert an die 1930er- und 1940er-Jahre, Struktur und Instrumentierung an die großen Big-Band-Orchester dieser Zeit
Die Produktion, die Tobin und Meegan selbst übernommen haben, ist klar, schwungvoll und voller Details. Der jazzige Flair unterstützt den humorvollen Charakter des Stücks perfekt. Sehr schön finde ich den mehrstimmigen Gesang von Joanna Forbes L’Estrange, Sara Brimer Davey und Joanna Goldsmith Eteson. Chapeau.
6. Dezember – Santa Won’t You Listen to Me von Kyle Cox

Zum Nikolaustag gibt es etwas Lustiges.
Kyle Cox, ein Singer-Songwriter aus den USA, hat das augenzwinkernde Santa Won’t You Listen to Me geschrieben.
Darin hofft er, trotz kleiner Verfehlungen, doch noch etwas aus Santas Sack mit Geschenken zu ergattern. Diese Idee verbindet für mich auf charmante Weise den amerikanischen Santa Claus mit dem deutschen Nikolaus.
Das Stück ist solide produziert und swingt ordentlich. Kyle Cox trifft genau den richtigen Ton – leicht ironisch, sehr charmant und mit einer guten Portion Humor. Besonders gefällt mir das perlende Klavierspiel. Klasse.
5. Dezember – White Christmas von Naturally 7

„Let’s do something oldschool” sagt Dwight Stewart von Naturally 7 – aber was meint er damit? Er spielt auf Bing Crosby an, doch das Arrangement von White Christmas, das die Jungs präsentieren, stammt von Clyde McPhatter & The Drifters und ist 12 Jahre jünger. Es ist aber immer noch old-school – in a Doo-Wop kind of way 😉
Naturally 7 verzichten bei ihrer A-cappella-Interpretation komplett auf Instrumente. Stattdessen imitieren sie diese meisterhaft mit ihren Stimmen, was ihnen zu Recht den Beinamen „Band ohne Band“ eingebracht hat. Ich durfte sie einmal live erleben – ein unvergessliches Erlebnis!
Ihre Version von White Christmas ist gleichermaßen fesselnd und beeindruckend.
4. Dezember – Man with the bag von Jamie Cullum & Kansas Smitty’s

Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich das britische Multitalent Jamie Cullum sehr schätze? Und dass ich sein Weihnachtsalbum The Pianoman at Christmas für eine der besten Weihnachtsplatten der jüngeren Zeit halte? Ach, hatte ich? Nadannisjagut… *grins
2021 hat Jamie das Album nochmals herausgebracht (The Pianoman at Christmas – The Complete Edition), natürlich mit etlichen zusätzlichen Tracks. Einige davon entstanden in Zusammenarbeit mit dem Londoner Jazz-Kollektiv Kansas Smitty’s (einen hörten wir im letzten Jahr 9/2023). Und heute hören wir ihre mitreißende Interpretation des amerikanischen Klassikers Man with the bag.
Erneut hören wir stilistische Anleihen aus der Jazzgeschichte wie New Orleans oder Blues, aber das Arrangement ist innovativ und frisch. Bass und Baritonsax spielen synkopisch, es gibt die obligatorischen Bläserkicks und Pianolicks, Dave Archer verausgabt sich an der Bluesgitarre. Darüber wirbelt Jamie durch den Song, er gibt wie immer alles. Groovt höllisch und macht großen Spaß.
3. Dezember – Purple Snowflakes von Marvin Gaye

Motown-Soul aus den Sechzigern darf im Kalender natürlich keinesfalls fehlen. Daher hören wir heute den eher unbekannten Weihnachtssong Purple Snowflakes von Marvin Gaye. Er hat ihn wohl bereits 1964 aufgenommen, er wurde aber erst 1993 auf der Compilation Christmas in the City veröffentlicht.
Der Song hat eine märchenhafte, fast poetische Atmosphäre. Durch das Klavier können wir die „lila Schneeflocken“ spüren. Die Band spielt eher zurückhaltend, Marvin Gaye singt mit klarer aber warmer Stimme, und einen Chor gibt’s natürlich auch.
Fast zu feierlich, fast zu kitschig aber sehr gut gealtert passt der Song perfekt in den Kalender. Wunderbar.
2. Dezember – Darling, It’s Cold Out von Cassiøpeia

Nach dem energievollen und eher lautem Start gibt es zu Wochenbeginn ruhige Töne von Cassiøpeia.
Die kanadische Singer/Songwriterin aus Burnaby beschreibt auf ihrer Website: »Her unique sound of Dream Indie/Alt-pop is dusted with influences of soft jazz progressions, heavenly harmonies, dreamy synth, and romantic lyricism«.
Dies trifft auch auf Darling, It’s Cold Out von 2022 zu. Cassiøpeia präsentiert uns ihren sparsam instrumentierten Song gefühlvoll mit sanfter, fast gehauchter Stimme. Ansprechend.
1. Dezember – Mark the Halls von Andrew Morgan Smith and the Lifetimers

Der Kalender beginnt dieses Jahr wieder mit einer Version von Deck the Halls, auch wenn der Titel leicht abgewandelt ist 😉
Big-Band-Sound à la Sing Sing Sing mit dominantem Schlagzeug, „dreckigen” Blechbläsern und fetzigen Soli. Über die Darbietenden Andrew Morgan Smith and the Lifetimers ist mir leider nichts weiter bekannt. Egal, die Nummer macht mega Laune. Willkommen im Advent.